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Gentechnik: Sinnlose Vergeudung von Forschungsmitteln

23. Juli 2015 von Redaktion Kommentar verfassen

Egal ob man der gentechnischen Veränderung von Nahrungsmitteln (bzw. den Pflanzen und Tieren aus welchen sie gewonnen werden) prinzipiell positiv oder negativ gegenüber steht, ein besorgniserregender Trend lässt sich nicht von der Hand weisen:

In der Gentechnik-Forschung wird immer mehr Geld für von vornherein völlig unsinnige Projekte verschleudert. Sieht man sich die Gründe an, warum sie sich als Rohrkrepierer erweisen, dann muss man zumindest bei einigen schon die Frage stellen, wo bitteschön der Hausverstand dabei geblieben ist.

Eines der bekanntesten Beispiele für die Kategorie „spektakulär dümmlich“ ist der sogenannte „Golden Rice“. Fakt ist, dass in Asien Millionen Menschen erblinden, weil sie sich nichts anderes zu essen leisten können als blanken Reis. Neben anderen Mangelerscheinungen fehlt ihnen deswegen vor allem das Karotin (roter Farbstoff in Gemüse) aus welchem der Körper Vitamin A produziert.

Ja, die Großmutter hatte Recht, Karotten sind gut für die Augen. Zumindest in der Hinsicht, dass sie einem Verlust des Augenlichtes wegen akutem Nährstoffmangel entgegenwirken.

Die Lösung der Gentechnik für dieses Problem lag darin, Millionen Euro an Forschungsgeldern in die Entwicklung einer gentechnisch manipulierten Reissorte zu stecken, welche Karotin enthält und deswegen gelb gefärbt ist (daher der Name goldener Reis).

Interessanter Weise scheint es niemand für Wert befunden zu haben, sich vorher einmal Gedanken darüber zu machen, wie viel von dem lebenswichtigen Nährstoff die Menschen denn mit dem Reis schlussendlich aufnehmen können. Eigentlich doch eine naheliegende Frage. Zumal wir hier von Bevölkerungsgruppen sprechen, die so arm sind, dass sie sich gerade so vor dem Verhungern bewahren können, indem sie das absolute Minimum an Kalorien in Form von Reis, ohne irgend eine Beilage, zu sich nehmen.

Das Ergebnis: Goldener Reis wäre selbst dann völlig wertlos, wenn er funktionieren und die Menschen in Asien ihn anbauen sowie essen würden. Nach Jahren der Forschung und des Lobbyings ist das alles nicht der Fall, aber selbst wenn, wäre das Projekt immer noch ein grandioser Fehlschlag.

Um nennenswerte Mengen Karotin mit dem Reis aufzunehmen, müssten die Betroffenen nämlich defacto einen ganzen Sack davon pro Tag essen. Weder sind sie dazu körperlich in der Lage, noch könnten sie sich solche Fressorgien leisten und wenn sie es könnten, würden sie vielleicht auch lieber etwas Gemüse oder Fleisch stattdessen auf dem Teller haben.

Ein anderes spektakuläres Beispiel ist der Fall einer englischen Universität, an der wacker voraus eine Weizensorte hergestellt wurde, welche einen Duftstoff absondert, der bestimmte Schadinsekten von den Pflanzen fernhält.

Einmal davon abgesehen, dass die Frage, in wie weit dieser Duftstoff womöglich Auswirkungen auf den Menschen haben könnte (Allergien?), von vornherein beiseite geschoben wurde, hat man sich dabei auch sonst nicht viele Gedanken gemacht.

Runde vier Millionen Euro später stellt sich heraus, dass der neue Weizen mit olfaktorischer Flugabwehr zwar im Labor funktioniert, nicht aber auf Versuchsfeldern im freien. Was war schief gegangen? Kritisch denkende Menschen könnten recht schnell auf die Lösung kommen:

In der begrenzten und ruhigen Atmosphäre einer geschlossenen Versuchsanlage konnte sich der abgesonderte Duftstoff rund um die Pflanzen konzentrieren. Auf normalen Äckern gibt es ein Phänomen namens Wind. Der Abwehrstoff wurde in die Umgebung verteilt und störte die Schädlinge mangels Konzentration nicht im geringsten.

Nun wäre es ja noch kein Beinbruch für die Welt, wenn Konzerne wie Monsanto einen Teil ihres auf dem Rücken der Umwelt erworbenen Vermögens in den Bau von Luftschlössern pumpen. Gerade die spektakulärsten Fehlschläge werden aber von Universitäten betreut (wenn auch mit Unterstützung durch die Agro-Giganten) und verbrennen nicht nur schmutziges Geld, sondern auch Fördermittel der öffentlichen Hand.

Diese Gelder fehlen für andere, wichtigere Entwicklungen. Zum Beispiel für die Weiterentwicklung erneuerbarer Energien, damit in Zukunft allen Menschen auf diesem Planeten, auch den ärmsten der armen, Strom und Licht zur Verfügung stehen können. Was neue Verdienstmöglichkeiten, Kommunikations- und Bildungswege eröffnet, mit dem Ergebnis, dass vielleicht ganz von selber auch mal eine Paprika auf dem Teller landet.

Kategorie: Umweltgifte und Gentechnik

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