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Privatisierung einmal anders: Eigentumsverbrechen in Großbritannien „praktisch entkriminalisiert“

10. September 2014 von Redaktion Kommentar verfassen

Foto von: Lydia

Laut einem Bericht des „Guardian“ geht die Polizei in Großbritannien mit Eigentumsdelikten wie Einbruch und Autodiebstahl zunehmend nach der Do-It-Yourself Methode vor. Dabei handeln die Polizisten den Vorgang ausschließlich von ihrem Schreibtisch aus ab. Den Opfern wird dazu geraten, selber Nachbarn zu befragen und Videos der in England allgegenwärtigen Überwachungskameras durchzusehen. Das Budget der Polizeieinheiten reiche schlicht und ergreifend nicht mehr, um Beamte zu den Tatorten minderschwerer Delikte zu schicken.

Der vom Guardian zitierte Untersuchungsbericht des Polizeiinspektorats ihrer Majestät kommt zu dem Schluss, dass diese Vorgangsweise de facto zu einer Entkriminalisierung von Straftaten führt. Die Opfer sind naturgemäß mit den „eigenständigen Ermittlungen“ heillos überfordert. Aber selbst wenn es Ergebnisse gibt, bleiben sie auf den Schreibtischen der Polizei liegen und werden nicht oder nur unzureichend weiter verfolgt.

In vielen Fällen kommt es sowieso nur zu einem einmaligen Kontakt mit der Polizei. Die Betroffenen erstatten Meldung, es wird ein kurzer Bericht geschrieben und archiviert, weitere Kontaktaufnahmen oder Untersuchungen seitens der Polizei finden nicht statt.

Ein Grund für den eklatanten Mangel an Personal und damit effektiver Strafverfolgung könnte interessanter Weise genau in den schon erwähnten Überwachungskameras liegen. Das Errichtung des landesweiten CCTV-Systems kostete die britischen Steuerzahlerinnen und Steuerzahler allein in den Jahren 2007 bis 2010 weit über 300 Millionen Pfund (374 Millionen Euro).

Die britische Regierung gibt sich zu den Betriebskosten des Kameranetzes sehr verschlossen. Aus der Praxis in größeren privaten Überwachungsanlagen ist aber bekannt, dass die jährlich wiederkehrenden Kosten aufgrund des hohen Wartungs- und Personalaufwandes nur wenig unter den Anschaffungskosten liegen. Vorsichtig geschätzt dürften die Kosten also bei 80 bis 100 Millionen Pfund pro Jahr liegen.

Dabei sind die tausenden Polizistinnen und Polizisten, welche ihre Arbeitstage ausschließlich an den Kamerabildschirmen verbringen, noch nicht berücksichtigt. Die erschreckende Ineffizienz dieser „Beschäftigung“ wurde ebenfalls schon in mehreren Berichten kritisiert. Vielleicht ein Grund, über die Sinnhaftigkeit von Überwachungsmaßnahmen im öffentlichen Raum nachzudenken und wieder mehr (ordentlich bezahlte, gut geschulte und damit hilfsbereite) Stiefel auf die Straße zu bringen?

Kategorie: Redaktion Planet-Burgenland

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