Die burgenländische Sommerakademie 2009 auf Schloss Schlaining hat gezeigt, dass das Denken über enge Grenzen hinweg hin zu zivilgesellschaftlichen Institutionen für beide Seiten interessant und fruchtbar sein kann. Nie zuvor waren so viele NGOs zentral in eine Grüne Sommerakademie integriert worden.
Dieses Erfolgsmodell wurde in der darauf folgenden Sommerakademie in Bregenz fortgesetzt und seinerseits erweitert: Über Grenzen hinweg! Die Durchlässigkeit zwischen Gemeinden, Bundesländern, Staaten und der EU stand zur Debatte.
Die logische Folge für die Sommerakademie 2011 in Salzburg heißt daher, über die EU hinaus, die Probleme der Welt insgesamt zu beleuchten.
Wir wollen dies tun, indem wir uns auf einen Vorreiter der Grünen Bewegung, auf den Salzburger Philosophen Leopold Kohr besinnen und die Lösung der Weltprobleme gerade in den kleinen sozialen und wirtschaftlichen Einheiten suchen. Vielleicht liegt die Zukunft tatsächlich weniger in transnationalen Konzernen und global agierenden Finanzglücksspielen, als vielmehr in regionalen, überschaubaren und letztlich auch kontrollierbaren Einheiten. Das hat nichts mit Provinzialismus zu tun, sondern mit der Selbst-Ermächtigung der Menschen. Das sind keine Visionen, sondern es wirtschaften bereits Betriebe, die als Vorbild einer sozial gerechten und gleichzeitig ökologischen Wirtschaft dienen können. Übrigens mit gutem Erfolg. Einige davon werden wir einladen. Wir werden sie hinterfragen, inwieweit sie tatsächlich als Modell eines anderen Sozial- und Wirtschaftssystem dienen können. Und wir wollen sie feiern. Ein Festival der guten Praxisbeispiele.
Von den praktischen Erfahrungen ausgehend wollen ins Nachdenken und Diskutieren kommen: was ist ein gutes Leben für möglichst viele und wie organisieren wir dies? Welche Wirtschaftsform brauchen wir dafür? Wie verteilen wir den Reichtum gerecht? Wie söhnen wir uns mit der Natur aus, auf dass wir noch lange auf diesem wundervollen Planeten leben dürfen?
Als „keynote speaker“ haben bereits zugesagt: Sigrid Stagl und Harald Welzer.
Sigrid Stagl lehrt Umweltökonomie an der Wirtschaftsuniversität Wien und beschäftigt sich mit Klimawandel, ökologischem Konsum und der Suche nach einem breiteren Verständnis von Wirtschaft. Harald Welzer hat den Eröffnungsvortrag in Bregenz gehalten, der viele Anregungen für die weiteren Tage gebracht hat. Er ist Sozialpsychologe und lehrt am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen.
Wer mehr über die beiden wissen will und über die Sommerakademie generell, sollte die Heimseite der Salzburger Bildungswerkstatt besuchen.
Auf eine Besonderheit möchte ich noch hinweisen: erstmals wird eine Jugend-Sommerakademie stattfinden. Kinder und Jugendliche sollten auch Gelegenheit haben, inhaltlich zu arbeiten, schließlich ist es langfristig nicht unsere Zukunft, in die wir heute die Weichen stellen, sondern ihre.
In diesem Sinne hoffen wir in Salzburg die schöne Reihe der Sommerakademien gut und interessant fortzusetzen.
Auf Ihr / Dein Kommen freut sich
Rainer Buland
Obmann der Grünen Bildungswerkstatt Salzburg
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