Die Gefährlichkeit des Kontaktes mit Umweltgiften wie Glyphosat (einem Herbizid, welches vom Chemiekonzern Monsanto unter dem Namen Roundup in großen Mengen sogar für die Anwendung im Hobbygarten beworben wird) scheint sogar noch wesentlich größer zu sein, als bisher angenommen. Dies ist zumindest der Schluss einer toxikologischen Studie, welche vor einiger Zeit im Journal „Neurotoxicology and Teratology“ veröffentlicht wurde.
Dabei stellte sich heraus, dass regelmäßiger Kontakt mit Roundup, sowie zahlreichen anderen verbreiteten Herbiziden und Pestiziden, einer der Hauptfaktoren für die drastische Zunahme degenerativer Nervenerkrankungen beim Menschen in den letzten Jahren sein dürfte.
Die Studie hat neue Erkenntnisse darüber zutage befördert, wie die Chemikalien in Unkraut- und Schädlingsvernichtern den Tod bestimmter Zellen im menschlichen Körper auslösen. Ein Vorgang, der schlussendlich eine degenerative Kaskade auslösen kann und zu Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson führt. Selbst in Konzentrationen, welche weit unter den zulässigen Grenzwerten für die Belastung im Handel befindlicher Nahrungsmittel liegen, können diese Chemikalien demzufolge schwerwiegende Gehirnschäden verursachen.
Aus statistischen Daten der US-Regierung geht hervor, dass allein im Jahr 2010 die Zahl der Todesfälle durch Parkinson um 4,6% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist. In Prognosen wird bereits jetzt davon ausgegangen, dass sich bis 2030 die Anzahl der Erkrankungen mindestens verdoppeln wird.
Erwähnenswert mag in diesem Zusammenhang auch sein, dass in Frankreich genau die oben erwähnten degenerativen Nervenerkrankungen mittlerweile offiziell als „Berufserkrankung“ bei Landwirten anerkannt sind.
Solange sich die Regierungen Europas und der Welt nicht zu einem konsequenten Vorgehen gegen die flächendeckende Verbreitung hochgefährlicher Nervengifte wie Roundup entschließen können, kann nur an die Intelligenz der Bürgerinnen und Bürger appelliert werden. Es liegt zutiefst im Eigeninteresse aller LandwirteInnen, GärtnerInnen, GrundbesitzerInnen und Kommunen, auf den Einsatz dieser Chemikalien umgehend zu verzichten.
Wer das nicht beherzigt, schädigt in erster Linie sich selbst (am gefährlichsten ist der direkte Umgang mit den Giften, selbst dann wenn sie „korrekt“ angewendet werden), aber auch seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sowie nicht zuletzt die Allgemeinheit.
Konsumentinnen und Konsumenten sollten soweit als möglich auf Bio-Produkte ausweichen und Druck auf Handel und Landwirtschaft ausüben, damit diese Gefahr für die Menschheit möglichst schnell auch aus der „konventionellen“ Landwirtschaft restlos verschwindet.
An Parkinson oder Alzheimer zu erkranken ist ein grausames Schicksal. Wollen wir das wirklich für uns selbst und andere in Kauf nehmen, nur um ein paar Weintrauben mehr zu ernten, oder die Gemeinde mit den saubersten Bordsteinen zu sein?
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