Glühbirnen verboten – Energiesparlampen werden teurer!

Ab 1. September werden in der gesamten EU nach den 100 und 75 Watt Glühbirnen auch jene mit 60 Watt aus dem Handel verbannt. Glühbirnen mit 60 Watt waren in den letzten Jahren und Jahrzehnten die bei weitem am häufigsten eingesetzte Variante. Um so größer daher natürlich auch das (Zwangs-)Umstellungspotential.

Passend dazu haben die beiden größten Hersteller von Energiesparlampen nun angekündigt, die Preise für ihre Produkte um bis zu 25 Prozent zu erhöhen.

Verantwortlich dafür ist laut Kommentaren von Osram und Phillips, den beiden größten Herstellern von Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen, natürlich nicht ihre neu geschaffene Monopolstellung, sonder China, welches den Markt für sog. “seltene Erden” künstlich verknappt.

Das Land kontrolliere nun einmal 90 Prozent der Abbaugebiete für die in den Leuchtmitteln verwendeten Metalle Yttrium, Europium und Terbium. Insgesamt werden unter dem Begriff “seltene Erden” 17 Metalle zusammengefasst, die für zahlreiche Schlüsseltechnologien unserer Zeit benötigt werden. Von der Windturbine über Computer bis zum Mobiltelefon werden fast überall Elemente aus diesen Metallen verbaut.

Tatsächlich hat China mit seinen Exportbeschränkungen für seltene Erden in den letzten Monaten erhebliche Preissteigerungen auf den Weltmärkten verursacht. Einen schalen Nachgeschmack hinterlässt die Preiserhöhung von Osram und Phillips aber dennoch.

Die Hersteller von Festplatten für Computer benötigen um ein vielfaches mehr an seltenen Erden für ihre Produkte als die beiden Leuchtmittelhersteller. Preissteigerungen bei Festplatten und anderen Computerteilen haben sich bisher in Grenzen gehalten.

Aber bei Energiesparlampen, in denen nur vergleichsweise winzige Mengen der Metalle enthalten sind, schlägt sich die Marktentwicklung gleich mit 25 Prozent Steigerung auf den Verkaufspreis nieder. Exakt zu dem Zeitpunkt, wo die gängigste Alternative zur wenig umweltfreundlichen und vom Konsumenten eben wenig geliebten “Energiesparlampe” per Gesetz aus dem Markt entfernt wird. Ein Schelm, wer böses dabei denkt.

Kommentare

  1. Tobias meint:

    Das die Preise für die Energiesparlampen angezogen werden, war doch schon abzusehen und das finde ich nicht in Ordnung. Verständlich ist, dass alle etwas dafür beitragen sollen, damit es gut für die Umwelt ist, aber dann auch noch die Preise zu erhöhen ist eine Frechheit.

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    • Redaktion meint:

      Leider ist sogar das Umwelt-Argument nicht wirklich stichhaltig. Betrachtet man beim Vergleich Glühbirne – “Energiesparlampe” nicht nur den direkten Stromverbrauch im Betrieb (was auch nicht gerecht ist, da Energiesparlampen oft weniger und qualitativ minderwertiges Licht liefern), sondern auch den um ein vielfaches höheren Aufwand für Herstellung und Entsorgung, sowie die verwendeten Mengen an hochgiftigen Problemstoffen, dann wird aus der Energiesparlampe eher ein ökologisches Problem. Darüber werden wir auf Planet-Burgenland aber noch extra berichten.

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  2. Franz meint:

    Der Preisanstieg ist eine Sauerei die nicht nur dem Verbraucher schadet sondern auch die Politik in ein mieses Licht rückt. Immerhin hat die Umstellung jemand zu verantworten und der bzw. diejenigen wurden von den Konzernen ebenso über den Tisch gezogen.

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  3. Dagmar meint:

    Filmtipp: “Bulb Fiction – Die Lüge von der Energiesparlampe”.
    Regie: Christoph Mayr, Kinostart: 16.09.2011
    Der österreichische Dokumentarfilmer recherchiert in seiner neuesten Doku die “Macht der Industrie und ihrer Lobbys, die Verstrickung der Politik in diese Machtstrukturen, Profit und Scheinheiligkeit und bewusste Fehlinformation”. Bulb Fiction ist ein Film über “Zivilcourage und mündiges Verhalten und will eine Gegenstimme sein zu der bereits voll angelaufenen millionenschweren Werbeoffensive der Lampenindustrie”.
    Nähere Infos unter: http://www.bulbfiction-derfilm.com

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