Nachlese: Gutes Essen für Alle!

„Wie entwickelt sich unser gemeinsames Essen? Was bedeutet Ernährungssouveränität? Wie hängen gesunde Lebensmittel und eine vielfältige, lebenswerte Umwelt zusammen?“

Rund um diese Fragen lud die Grüne Bildungswerkstatt Burgenland zu einem Austausch- & Informationsforum in den Markt der Erde-Stadel in Parndorf.

Eröffnet wurde die gut besuchte Veranstaltung von NRAbg. Wolfgang Pirklhuber (Grüner Agrarsprecher, Biobauer); als AusstellerInnen und ReferentInnen vertreten waren Slow Food Burgenland, die Arche Noah, Vier Pfoten, die PlanWerkStatt greenworks, die ÖBV Via Campesina Austria, Wolf Stockingers Zaubergarten sowie zahlreiche BiobäuerInnen aus der Region.
Verkostungen, Kurzfilme, ein Büchertisch und eine Chili-Ausstellung rundeten das Programm ab, für das leibliche Wohl sorgten Christa und Paul Haider vom “Illmitzer” (burgenländischer Genuss Wirt des Jahres). Im Zentrum standen praxisnahe und gut umsetzbare Vorschläge für Privatpersonen und Gemeinden – vom eigenen Biogartl bis hin zu kommunalen Gemeinschaftsgärten.

In seinem Eröffnungsstatement hob NRAbg. Wolfgang Pirklhuber die positiven Auswirkungen einer nachhaltigen, regionalen Versorgung mit biologisch produzierten Lebensmitteln hervor.
Egal, ob sich ein Biobauer auf Gemüseanbau oder auf Viehzucht spezialisiert hat, die biologische Bewirtschaftung belastet die Umwelt laut einer Studie der TU Graz und der Bio Ernte Steiermark deutlich weniger als eine konventionelle Bewirtschaftung: So verbraucht z.B. ein Rindschnitzel vom Biobauern um 60 Prozent weniger Energie als ein Schnitzel aus konventioneller Landwirtschaft.

Die Frage, wohin sich die Landwirtschaft entwickelt, ist entscheidende Grundbedingung dafür, in welcher Umwelt wir leben wollen und welche Nahrungsmittel uns in welcher Qualität zur Verfügung stehen. Die Themenpalette reicht von der Landschaftspflege und -erhaltung bis hin zur Frage der Ernährungssouveränität – die viele Staaten bereits fahrlässig aus der Hand gegeben haben. Österreich hat seit zwei Jahren einen negativen Selbstversorgungsgrad bei Getreide, bei den Eiweiß-Futtermitteln sind wir mit etwa 80% des Bedarfs von Importen abhängig.

Was es braucht, ist ein Paradigmenwechsel im Lebensmittelsystem, der das Leben wieder in den Mittelpunkt stellt. Von der Saatgutgewinnung bis zur Produktion und Verarbeitung, bis hin zur Verteilung. Vom eigenen Biogartl über Gemeinschaftsgärten bis hin zu einer vielfältigen, lokal angepassten und an den Bedürfnissen der Menschen ausgerichteten Landwirtschaft.

Irmi Salzer (ÖBV-Via Campesina Austria) abschließend: “Ernährungssouveränität fordert Mitbestimmung und Mitgestaltung ein. Als Voraussetzung dafür, dass Lebensmittel hergestellt werden, um menschliche Bedürfnisse zu befriedigen, anstatt industrielle Nahrungsmittel als Ware mit hohem Profitanspruch zu produzieren und zu vertreiben !”

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