Arnold Gundersen: Schutzhülle des Reaktors Fukushima 1 ist sehr wahrscheinlich durchbrochen

Nach Aussagen des US-Atomenergieexperten Arnold Gundersen ist die Schutzhülle (engl. Containment) des in Kernschmelze befindlichen Reaktors Nr. 1 im japanischen Unglücks-AKW Fukushima wahrscheinlich beschädigt.

Die Anlagenbetreiber hatten vergangene Woche im obersten Kellergeschoss des Reaktorgebäudes rekordverdächtige Strahlungswerte gemessen. Wasserpfützen in dem Gebäudeteil strahlten mit mehr als 10.000 Millisievert pro Stunde. Die Messungen wurden mit automatischen Sonden vorgenommen. Menschen können das Gebäude selbst mit Schutzanzügen nicht betreten. Bei diesen Strahlungswerten würde ein Mensch innerhalb weniger Sekunden die höchstzulässige Jahresbelastung durch Gammastrahlung erreichen. Nach wenigen Minuten würden erste Symptome einer Strahlenerkrankung auftreten und nach einer halben bis maximal einer Stunde wäre eine Todesrate von 100% erreicht.

Der betroffene Gebäudeteil liegt außerhalb der Reaktorschutzhülle. Laut Gundersen können derart hohe Strahlungswerte dort nur zustandekommen, wenn das Containment beschädigt oder gar durchgeschmolzen ist und Teile des Brennstoffs nach außen gelangen. Damit würden allerdings die vom AKW-Betreiber TEPCO und der japanischen Regierung kolportierten Pläne zur “Kontrolle” der Situation weiter ad absurdum geführt. Selbst Spezialroboter fallen bei so hohen Strahlungswerten schon nach kurzer Zeit aus und verwandeln sich obendrein dabei selber in hochradioaktiven Atommüll. Techniken, einen komplett geschmolzenen Atomreaktor “geplant abzuwickeln”, wie das TEPCO immer wieder ankündigt, existieren schlichtweg nicht.

Genau aus diesem Grund hat man ja auch schon beim zweitschwersten Reaktorunfall der Menschheitsgeschichte, in Tschernobyl, darauf gesetzt den havarierten Reaktor möglichst dicht unter tausenden Tonnen Stahl und Beton einzukapseln. So etwas ist natürlich teuer und aufwändig, zwei Begriffe die im Zusammenhang mit Fukushima leider eine automatische Stopfunktion zu haben scheinen. TEPCOs bisherige Maßnahmen fallen jedenfalls eher in die Kategorie “so billig wie möglich weiterwurschteln”.

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