Ernährungssouveränität, eine europäische Antwort auf die Krise!

Krems/Donau – Österreich – 22. August 2011

Nach fünf Tagen intensiven, inspirierenden und konstruktiven Austausches, endete gestern das Nyeleni Europe 2011, das Europäische Forum für Ernährungssouveränität.

Über 400 Delegierte aus 34 europäischen Ländern verpflichteten sich dazu, sich gemeinsam dafür einzusetzen, die demokratische Kontrolle über unser Lebensmittel- und Agrarsystem zurückzufordern, sich dem agroindustriellen Agrarsystem zu widersetzen und eine starke europäische Bewegung für Ernährungssouveränität zu erweitern und zu festigen.

Über 120 Organisationen und Individuen, die zivilgesellschaftliche und soziale Bewegungen repräsentieren, diskutierten die Auswirkungen der aktuellen europäischen und globalen Politik. Gemeinsam entwickelten sie eine umfassende Plattform und einen Prinzipienkatalog, um Ernährungssouveränität in Europa  möglich zu machen.  Das Forum ermutigte besonders junge Menschen, Frauen und Bäuerinnen und Bauern, ihre Stimmen zu erheben – Gruppen von Menschen, deren Bedenken oft überhört werden. Diese reiche Vielfalt von Erfahrungen ermöglicht dem europäischen Nyeleni-Forum 2011, gemeinsame Rahmenbedingungen sichtbar zu machen und in einem  demokratischen und partizipativen Prozess einen gemeinsamen Aktionsplan zu erarbeiten.

In der Deklaration heißt es, „wir sind davon überzeugt, dass eine Veränderung unseres Lebensmittel- und Agrarsystems ein erster Schritt hin in die Richtung eines breiteren Wandels in unserer Gesellschaft ist“. Die Delegierten des Forums setzen ein starkes Signal, indem sie übereinkommen, die Verantwortung für das Lebensmittel- und Agrarsystem in ihre eigenen Hände zu nehmen, indem sie sich dafür einsetzen, dass :

       ein ökologisch nachhaltiges und sozial gerechtes Modell der Lebensmittelproduktion und des Verbrauchs erarbeitet wird, das auf nicht-industrieller, kleinbäuerlicher Landwirtschaft und handwerklicher Verarbeitung sowie alternativer Verteilung beruht
       die Lebensmittelverteilung dezentralisiert wird und die Kette zwischen ProduzentInnen und KonsumentInnen verkürzt wird
       die Arbeits- und Lebensbedingungen, insbesondere im Bereich Lebensmittel und Landwirtschaft, verbessert werden
       die Entscheidungsfindungsprozesse für die Verwendung von Gemeingütern und kulturellem Erbe (Land, Wasser, Luft, traditionelles Wissen, Saatgut und Nutztierarten) demokratisiert werden
       sichergestellt wird, dass politische Entscheidungen auf allen Ebenen die Lebendigkeit ländlicher Regionen, faire Preise für LebensmittelproduzentInnen und sichere, GVO-freie Nahrung für alle garantieren

In diesen Zeiten politischer Instabilität, sozialer und ökonomischer Krise, bestärken die Delegierten des europäischen NYELENI Forums für Ernährungssouveränität ihre gemeinsame Vision. Sie rufen dazu auf, das Recht aller Menschen wahrzunehmen, ihre eigenen Lebensmittel- und Agrarsysteme zu bestimmen, ohne die Rechte anderer Menschen einzuschränken oder kostbare natürliche Ressourcen zu schädigen.

Deklaration NYELENI-Forum 2011 (Download als PDF)

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