“MORE THAN HONEY”: FOLGEN & HINTERGRÜNDE DES WELTWEITEN BIENENSTERBENS

Spannende Diskussion zum Thema Bienensterben im KUZ Güssing, v.l.n.r.:
Ingolf Hofmann (Imker), NRAbg. Christiane Brunner (Grüne), Irmgard Seidler (Grüne 55plus), Dagmar Tutschek (Grüne Bildungswerkstatt).
Foto © Grüne Bildungswerkstatt

(Güssing, 23.04.13) Für einen vollen Saal sorgte der Filmabend “More than Honey” im KUZ Güssing. In ihrer Begrüßung hoben die Veranstalterinnen Dagmar Tutschek (Grüne Bildungswerkstatt) und Irmgard Seidler (Grüne 55plus) die große Bedeutung hervor, die einem so kleinen Lebewesen wie der Honigbiene zukommt: sie gilt als die große Ernährerin der Menschheit. Mehr als 80 Prozent aller Obst- und Gemüsesorten werden von Bienen bestäubt. Sterben die Bienen aus, wird es auch für unsere Lebensbedingungen sehr rasch eng: “Keine Bestäubung – keine Pflanzen – keine Tiere – keine Menschen!”, brachte es NRAbg. Christiane Brunner, Umweltsprecherin der Grünen, hart auf den Punkt.

Imker Ingolf Hofmann (Bezirk Güssing) konnte die im Film gezeigten Schlussfolgerungen auch für unsere Region bestätigen. Im Südburgenland sind mittlerweile Verluste von rund 40 % der Bienenvölker zu beklagen. Verantwortlich für das weltweite Bienensterben ist ein Mix aus unterschiedlichen Komponenten, hervorgerufen und verstärkt durch eine größtenteils industrialisierte Landwirtschaft. Ganz weit oben auf der Liste steht der Einsatz von neonikotinoidhaltigen Pestiziden, die vor allem als Beizmittel im Maisanbau zur Verwendung kommen und von den Bienen aufgenommen werden. Diese Mittel zerstören den Orientierungssinn der Biene – sie findet nicht mehr zurück und ganze Bienenstöcke “fliegen sich leer”. Trotzdem leugnet die Chemie-Industrie jeden Zusammenhang und kommt es für die Betroffenen zu einer Beweislastumkehr – d.h. nicht der Konzern haftet für die Unbedenklichkeit seiner Produkte, sondern der geschädigte Bienenzüchter muss den ursächlichen Zusammenhang nachweisen, übte NRAbg. Christiane Brunner heftig Kritik.

Fazit: Das Thema Bienensterben und die Blockade Österreichs gegen ein EU-weites Verbot bienenschädlicher Insektizide bewegt und brennt unter den Nägeln – auch wenn Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich das offenbar nicht wahrhaben will und sowohl in Österreich als auch auf EU-Ebene am Einsatz von Neonicotinoiden in der Landwirtschaft festhält. Ob kurz oder lang könnte er jedoch die Rechnung ohne die Bevölkerung gemacht haben. Denn, so waren sich VeranstalterInnen und TeilnehmerInnen einig: “Ein Umweltminister ist ersetzbar – Bienen sind es nicht !”.
Dagmar Tutschek und Christiane Brunner abschließend: “Wir bleiben am Thema dran und sind mit “More than Honey” in den nächsten Wochen im ganzen Burgenland unterwegs. Am 15. Mai wird im Parlament wieder zu dem Thema verhandelt – dann wird man sehen, ob die Regierungskoalition auch weiterhin ein Verbot dieser für Bienen tödlichen Substanzen blockiert und sich gegen die Interessen der Menschen stellt !”

Veranstaltungshinweis: “More than Honey” am 8. Mai in der Arche Jennersdorf, Beginn 20:00.

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