DIE STILLSTE ZEIT IM JAHR?
Krieg und Frieden.
Angesichts der kriegerischen Auseinandersetzungen an der Peripherie und terroristischer Anschläge im Zentrum Europas stellt sich die dringende Frage, ob und wie wir die anstehenden gesellschaftlichen und ökologischen Umbrüche friedlich gestalten können. Die Radikalisierung der europäischen Gesellschaften und politischen Äußerungen, der immer fragiler werdende solidarische Grundkonsens der Europäischen Union und der bröckelnde soziale Zusammenhalt auch in Österreich legen nahe, dass diese Frage der Schlüssel sein wird für jede grüne Zukunftsvorstellung.
Das deregulierte Finanzkapital hat nichts von seiner Macht verloren.
Sogar die Flüchtlingstragödie wird dazu benutzt, immer weitere Einschnitte in den Sozialstaat zu fordern: Haben doch die sogenannten Fünf Weisen in Deutschland dazu geraten, den Mindestlohn zunächst bei den Flüchtlingen zu kippen und mehr und mehr ungeschützte Arbeitsverhältnisse zuzulassen. Mit diesen Maßnahmen sollen die Schutzsuchenden zur Konkurrenz der ökonomisch Schwachen der Gesellschaft werden, der sich ohnedies benachteiligt Fühlenden. Die Rechten werden das für ihre Aufmärsche zu nutzen wissen und versuchen, der seit Wochen gelebten Solidarität vieler Menschen den Boden zu entziehen.
Als Leitschnur für eine grundlegende Perspektive gesellschaftlicher Veränderung könnten daher einmal mehr die sechs grünen Grundwerte dienen: Selbstbestimmt, basisdemokratisch, solidarisch, feministisch, ökologisch und gewaltfrei. Und das nicht nur in der politischen, sondern auch in der weltanschaulich-religiösen Debatte.
Gottes Wort mit Reparaturbedarf.
Spätestens seit dem ersten Anschlag in Paris auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo im Jänner und aufgrund der fortgesetzten Schlagzeilen über die Gräueltaten von IS und Boko Haram dominieren Debatten über Religion den gesellschaftlichen Diskurs. Braucht es für die Entwicklung selbstbestimmter, pluralistischer Gesellschaften (und angesichts des in Österreich bis heute uneingelösten Versprechens der Trennung von Kirche und Staat) eine „Zivilisierung des Religiösen“? Diese und andere Fragen stellen wir kommenden Montag einem breit besetzten Podium in Mattersburg: Mit dem Journalisten und Sozialwissenschafter Kurt Greussing diskutieren als Vertreter der katholischen und der evangelischen Kirche in Österreich Pfarrmoderator Günther Kroiss (Geistlicher Assistent der Caritas Burgenland) und Pfarrer Andreas Hankemeier (Beauftragter für Islamfragen der Evangelischen Kirche A.B. Niederösterreich), sowie die Judaistin und Politikwissenschafterin Friederike Ruth Winkler und der ehemalige Bundesrat der Grünen, Efgani Dönmez. Eine Veranstaltung, die sich reges Interesse und ebensolche Publikumsbeteiligung verdient: 30. November, Pfarrheim Mattersburg, 19:00.
Auch im Dezember bleiben wir am Thema – mit einer Lesung und zwei Filmabenden verabschieden wir das heurige Veranstaltungsjahr und bündeln unsere Energien für die Herausforderungen, die uns 2016 erwarten:
Gemeinsam Veränderung zu gestalten!
Über Feedback, Kritik & Anregung freut sich euer Team der Grünen Bildungswerkstatt: [email protected].
DIE TERMINE IM ÜBERBLICK
30.11. Brauchen wir Religion? Gottes Wort mit Reparaturbedarf.
Judentum, Christentum, Islam: Das Ende des heiligen Zorns? Pluralistische Gesellschaften und die Zivilisierung des Religiösen.
Eine Debatte über Ethik und Ritual, Glauben und Zweifel, mit einem Input von Kurt Greussing.
Am Podium: http://bgld.gbw.at/burgenland/veranstaltungen/ereignisansicht/event/brauchen-wir-religion-1
Pfarrheim Mattersburg, Hauptstraße 15 | 19:00.
12.12. Crime & Wine im Grünen Advent
Beate Wendelin liest aus dem kriminalistischen Heimatroman „Pannonische Felder“, Michael Schmid aus „Stramme Burschen“ – eine Geschichte um klandestine Machenschaften und rechtsradikale Netzwerke:
http://bgld.gbw.at/burgenland/veranstaltungen/ereignisansicht/event/crime-wine-im-gruenen-advent
Musikalische Intervention, Weinverkostung & kleines Buffet. Durch den Abend führt Alois Lang.
Begrenzte Anzahl von Sitzplätzen, Anmeldung erbeten: [email protected]
Purbach, Haus am Kellerplatz | 17:30.
16.12. Black Brown White
Ein Fernfahrer als Fluchthelfer, der afrikanische Flüchtlinge über die Schengen-Grenze bringt. In seinem ersten Spielfilm verbindet Erwin Wagenhofer Fiktion und wahrhaftigen Hintergrund zu einem bildstarken Roadmovie quer durch das erweiterte Europa, zwischen absurder Realität und realen Träumen von einem besseren Leben:
http://bgld.gbw.at/burgenland/veranstaltungen/ereignisansicht/event/black-brown-white-1
Kleines Buffet, freie Spende zugunsten afrikanischer Flüchtlingsfrauen im Bezirk Güssing.
Grüne Bildungswerkstatt in Kooperation mit den Grünen Güssing und den Grünen 55plus Burgenland.
Kastell Stegersbach, Sparkassenplatz 2 | Einlass 18:30, Filmbeginn 19:00.
17.12. Monsieur Claude und seine Töchter
Dass nicht alle, und schon gar nicht die ProtagonistInnen von „Monsieur Claude und seine Töchter“, andere Kulturen als Bereicherung sehen, macht Regisseur Philippe de Chauveron mit viel Humor und Schonungslosigkeit deutlich.
Seine heitere Komödie bewegt sich zwischen Kulturschock und Freundschaft, Tradition und Offenheit und verbirgt hinter dem Witz viel Stoff zum Nachdenken:
http://bgld.gbw.at/burgenland/veranstaltungen/ereignisansicht/event/monsieur-claude-und-seine-toechter-2
Grüne Bildungswerkstatt in Kooperation mit den Grünen Eisenstadt.
E-Cube Eisenstadt, Zielgerade 1 | Einlass 18:30, Filmbeginn 19:00.
Im Fokus: Grüne Grundwerte – selbstbestimmt, basisdemokratisch, solidarisch, feministisch, ökologisch und gewaltfrei.
Eine Reihe der Grünen Bildungswerkstatt Burgenland.
PLANET BURGENLAND
Kritischer Diskurs im Netz | www.planet-burgenland.at
Das Onlinemagazin der Grünen Bildungswerkstatt Burgenland.
Redaktion, Infos & Kontakt: [email protected]
GBW BURGENLAND: www.bgld.gbw.at
GBW ÖSTERREICH: www.gbw.at
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