Seit etwas mehr als einem Jahr bemüht sich der Verein „Plattform Bleiberecht“ im Burgenland um die menschenwürdige Behandlung von Asylsuchenden in unserem Land. Im Rahmen der diesjährigen Sommerakademie auf Burg Schlaining vergab die Organisation erstmals ihre „Umanity-Awards“ an besonders engagierte Menschen.
„Offensichtlich ist die Verleihung eines Menschenrechtspreises im Burgenland noch etwas ganz besonderes“, so Sprecherin Gerlinde Grohotolsky in ihrer Einleitungsrede, „anders kann ich mir das große Echo auf unsere Ankündigung kaum erklären.“
Zur eigentlichen Preisverleihung holte sich Gerlinde Grohotolsky Verstärkung in Person von Cornelia Krebs, Ö1-Journalistin und Empfängerin des diesjährigen Robert-Hochner Preises für hervorragende journalistische Leistungen. Krebs hatte mit ihrer Berichterstattung unter anderem maßgeblich zur Schließung der „Saualm“, eines der umstrittensten „Asylheime“ in Österreich überhaupt, beigetragen.
Ausgezeichnet mit dem „Umanity-Award“ wurden neben Einzelpersonen auch humanitäre Projekte und Vereine. Allen gemeinsam war dabei ihr direktes, quasi „handfestes“ Engagement. So kümmert sich Preisträger Alfred Pany beispielsweise als hilfsbereiter Nachbar um die Bewohnerinnen und Bewohner der Pension „Stelzmaier“, einem weiteren immer wieder heftig kritisierten Heim für Asylwerber in Güssing.
Der Verein „Kukuruz“ aus Deutsch Tschantschendorf, vertreten durch Sabine Zankl, wurde für seine Deutschkurse ausgezeichnet.
Zu den weiteren Preisträgerinnen und Preisträgern gehörten:
Der ehemalige Journalist Gerhard Bollardt, welcher zu der Ehrung meinte: „Ich hoffe es wird wieder eine Selbstverständlichkeit, den Menschen zu helfen.“
Die Franziskus-Gemeinschaft Pinkafeld, vertreten durch Andrea Jäger.
„Nachbarn helfen Nachbarn“ aus Buchschachen, eines der wenigen Projekte mit direkter Unterstützung durch die Gemeinde.
Mehrere internationale Organistationen, sowie Familie Posch aus Deutschkreutz.
Letztere verdienen eine ganz besondere Erwähnung, weil sie mit ihrer Flüchtlingspension zeigen, dass man Asylwerberinnen und Asylwerber sehr wohl auch warmherzig aufnehmen und gut versorgen kann.
Für die Burgenländische Plattform Bleiberecht ist die Pension Posch „Eine Unterkunft die ihrem Anspruch gerecht wird. Wo Gefühl und Qualität an erster Stelle stehen und die Bewohnerinnen und Bewohner zurecht sehr zufrieden sind.“
Paula und Gerhard Posch beweisen jeden Tag, dass Flüchtlingspensionen auch anders funktionieren können, als derzeit die Norm ist. Menschen welche in Österreich Schutz vor Krieg, Folter, religiösem Wahn, politischer Willkühr und Verfolgung suchen, müssen nicht zwangsläufig dazu verdammt sein, in schimmligen Kaschemmen zu versauern.
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